Nachruf
Zum Tod von Dr. Diana Rieger

30.04.2025
ts
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Sie war seit 2011 Dekanatskantorin und wirkte vorrangig im südlichen und östlichen Vogelsberg. Landkreisübergreifend war die promovierte Kirchenmusikerin in vielen Bereichen kulturell aktiv: Als Botschafterin für Kultur und Musik wurde sie im Jahr 2020 in ihrem Heimatkreis, dem Main-Kinzig-Kreis, mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Als Chorleiterin und Mitwirkende in zahlreichen Gremien wie dem Hessischen Chorverband oder dem Musikbeirat des Deutschen Chorverbands setzte sie sich unermüdlich und mit großer Leidenschaft für die Musik und den Chorgesang in der Region ein. Immer wieder stellte sie dabei unter Beweis, wie fruchtbar die verschiedensten Kooperationen sein können.
Geboren wurde Diana Rieger im Februar 1981 in Schlüchtern. Ihrem Heimatort Steinau a. d. Straße blieb sie ihr Leben lang treu. Sie absolvierte zunächst ein Studium für Lehramt in Geschichte und Deutsch an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M. sowie den Studiengang Schulmusik an der Hochschule für Darstellende Kunst, ebenfalls in Frankfurt. Das Fach Kirchenmusik studierte sie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Hier erwarb sie auch ihr Diplom als Kirchenmusikerin. In Frankfurt promovierte sie im Fach Musikpädagogik und bildete sich in all diesen Jahren stets weiter, sei es zur Chorleiterin, zum Erwerb des Eignungsnachweises für Organisten oder zu verschiedenen musikalischen Themen wie Orgelinterpretationen oder Orgeltechnik. Diana Rieger gab selbst Konzerte – auch außerhalb Deutschlands – und organisierte zahlreiche kulturelle Veranstaltungen in der Region – sowohl in ihrer Funktion als Dekanatskantorin als auch im Ehrenamt. Ihre Leidenschaft galt dem Orgelspiel sowie ihren Chören, die sie über viele Jahre leitete. Darüber hinaus komponierte sie selbst und war auch als Dozentin an der Kirchenmusikakademie in Schlüchtern aktiv.
Im Dekanat Vogelsberg zeichnete Diana Rieger sich durch ein hohes Maß an Kreativität und Kooperationswillen aus. Dabei gelang es ihr sehr gut, ihre Interessen – Orgelspiel und Musik, Literatur und Geschichte, bildende Kunst und auch Pädagogik – zu verbinden. Als gelungenes Beispiel dafür sei ihr „Engelreigen“ genannt, den sie in Kooperation mit zahlreichen Kunstschaffenden aus der Region, aber auch aus dem weiteren In- und Ausland noch im Jahr 2021 zu Weihnachten erschuf und der musikalisch wie künstlerisch anspruchsvoll auf den Spuren der Engel im Vogelsberg wandelte. Darüber hinaus war sie Autorin von Fachliteratur – längst nicht nur zu musikalischen Themen – und erschuf auch immer wieder spannende Lernangebote für Kinder. Auch im Erwachsenenbereich war sie als Chorleiterin und Orgellehrerin überaus aktiv. Hier seien beispielhaft die Workshops für Organisten in Queck genannt, die viele Jahre lang einmal jährlich unter ihrer Leitung stattfanden und stets mit einem großen Abschlusskonzert endeten.
Neben der musikalischen Arbeit spielte für Diana Rieger auch die Gemeinschaft eine große Rolle. Insbesondere das gemeinsame Singen hatte für sie einen großen Wert, ebenso wie die vielen Reisen und Ausflüge – stets mit kirchenmusikalischem Hintergrund -, die sie für ihre Chöre und Gemeinden organisierte.
Das Leben von Diana Rieger war geprägt von ihrer großen Liebe zur Musik, insbesondere zur Kirchenmusik, zur Kultur und zur Arbeit in Gemeinschaft mit anderen.
Diana Rieger hinterlässt mit ihrer Individualität und Kreativität eine große Lücke – nicht nur im Dekanat, sondern auch in ihrer Heimatgemeinde und in ihrer Familie. Die Früchte ihres Schaffens, ihre Verbundenheit mit den Menschen sowie ihre eigenen Werke werden bleiben.
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