Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Dekanatssynode verabschiedet Sylvia Bräuning

          Standing Ovations für das „Fröhliche Gesicht der Kirche“

          Synode des Dekanats Vogelsberg blickt in die Zukunft, verabschiedet Präses Sylvia Bräuning und heißt Martin Reibeling als kommissarischen Vorsitzenden willkommen.

          Mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Kirtorf startete am letzten Septembersamstag die 9. Tagung der II. Synode des Evangelischen Dekanats Vogelsberg. Kantorin Christine Geitl eröffnete musikalisch; die Morgenandacht sprach Dekanin Dr. Dorette Seibert, nachdem Pfarrerin Rahel Burkholz begrüßt hatten. Ihrer Andachte legte Seibert die Tageslosung „Fürchtet euch nur nicht und stärkt eure Hände!“ zugrunde – ein gutes Motto für einen arbeitsreichen Tag. Mit Blick auf die Tagesordnung der Synode interpretierte sie den Spruch dahingehend, Mut zu haben, sich neu auszurichten und zuversichtlich in die Zukunft zu gehen. Veränderung, so Seibert, sei nicht das Gegenteil von Gottes Wirken, sondern ein Raum, in dem Neues entsteht. Im Rahmen des Gottesdienstes segnete die Dekanin die neue Dekanatsmitarbeiterin Susann Franke für ihr Amt als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit ein.

          Die Sitzung in der Gleentalhalle eröffnete die Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes (DSV) Sylvia Bräuning. Sie hieß u.a. die Kirchensynodale Ute Ehlert willkommen sowie Oberkirchenrat Karsten Simmer. Des Weiteren nahmen Patrick Rohr und Cornelia Habermehl vom Vorbereitungsteam des Jugendkirchentags an der Versammlung teil, genauso wie Mitglieder der Mitarbeitendenvertretung und der Evangelischen Jugend. Von der Regionalen Diakonie war deren Leiter Christoff Jung vor Ort; Marianne Bonnard vertrat die Katholische Pfarrei Heilige Drei Könige am Vogelsberg.

          Für den gastgebenden Ort ergriff zunächst Bürgermeister Christoph Lück das Wort. Er betonte die Bedeutung von Zusammenarbeit im kommunalen und kirchlichen Bereich und verwies hier insbesondere auf die erfolgreiche Kita-Arbeit. Nachdem sich die neue Mitarbeiterin Susann Franke dem kompletten Gremium vorgestellt hatte, traten Cornelia Habermehl und Patrick Rohr ans Mikrofon. Sie machten Werbung für den Jugendkirchentag, der im kommenden Juni in Alsfeld stattfindet und bis zu 4500 junge Menschen nach Alsfeld locken wird. Der JKT ist ein deutschlandweit einzigartiges kirchliches Jugendevent und lebt von der Mitarbeit aller Beteiligten vor Ort. Habermehl und Rohr stellten die Festivalflächen in der Stadt sowie die Übernachtungsmöglichkeiten, die Preise und den Zeitplan vor und luden alle Kirchengemeinden dazu ein, sich mit kreativen Aktionen, Workshops, Essensständen oder anderem an dem Ereignis zu beteiligen. (Infos: https://jugendkirchentag.de)

          Martin Reibeling, stellvertretender Präses, präsentierte sodann Informationen zum Finanzausgleich. Aus nicht verausgabten Mitteln aus dem Jahr 2024 erhalten die Gemeinden nun eine anteilige Ausschüttung. Gleichzeitig wies Dekanin Dr. Dorette Seibert darauf hin, dass die Zuweisungen aus der Landeskirche ab dem kommenden Jahr massiv – von 1,60 Euro auf 1 Euro pro Gemeindemitglied – sinken werden. Sie stellte auch Zahlen aus dem Transformationsbudget der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vor und kündigte für 2026 die Erarbeitung neuer Vergaberichtlinien an. Hierfür sei eine Kommission zu bilden.

          Zur Abstimmung stand im Anschluss die Kirchenmusikalische Konzeption des Dekanats, das unter Federführung der stellvertretenden Dekanin Luise Berroth erarbeitet wurde. DSV-Mitglied Annedore Radvan sowie die drei Kirchenmusiker Christine Geitl, Claudia Regel und Simon Wahby stellten das Werk vor, das Rahmenbedingungen für die kirchenmusikalische Arbeit auch in den Nachbarschaftsräumen setzt, jedoch keine starren Vorgaben macht. Schwerpunkte bilden hier u.a. die Chorarbeit und die Posaunenchorarbeit.

          Dr. Carolin Braatz, Referentin für Ökumene und Gesellschaftliche Verantwortung, sprach im Anschluss über die Indienpartnerschaft im Allgemeinen und die Reisen nach Indien und Besuche aus Indien der letzten Monate im Besonderen. Sie betonte, wie wichtig persönliche Begegnungen seinen, die zum gegenseitigen Verständnis, zum kulturellen und religiösen Austausch und gegenseitigem Lernen gehörten. Bilder von der Fahrt einer Delegation aus dem Vogelsberg unterstrichen dies. Nachdem Anfang des Jahres der Bischof der Partnerdiözese in Deutschland war, wird auch zum Jugendkirchentag im kommenden Jahr wieder eine Gruppe aus Indien erwartet. Hierfür können sich noch Gastfamilien bei Carolin Braatz (carolin.braatz@ekhn.de) melden.

          Die „Kirche der Zukunft“ nahm sodann einen großen Teil der Synode ein. Über verschiedene Entwicklungen in der Landeskirche informierte hier der Kirchensynodale Pfarrer Michael Koch. Pfarrer Michael Gütgemann stellte die Verwaltungskooperation vor: Die Nachbarschaftsräume Lauterbach/Wartenberg und Schlitzerland sind hier Pilotprojekte der EKHN, Büros zusammenzuführen und Strukturen zu vereinheitlichen. Bisher würden die Ergebnisse hier positiv bewertet, so Gütgemann.

          In Workshops widmeten sich anschließend verschiedene Gruppen inhaltlichen Themen zur Zukunft der Kirche. Sie entwarfen Bilder zu der Frage, warum Menschen auch zukünftig noch Mitglied der Kirche sein sollten. Anhand biblischer Bilder entstanden Visionen von der „Quelle des lebendigen Wassers“, von einer Gemeinschaft, die sich gut entwickelt und auch Dürren trotzen könne. „Team Hoffnung“ sah ein „Fest nach langer Trauer“ mit weniger Verwaltung und mehr Evangelium.

          Schon während der Synode hatte Präses Sylvia Bräuning Bezug auf ihren schriftlichen Bericht genommen. Nun trat sie erneut ans Mikrofon, um der Versammlung zu verkünden, was sich unter der Hand schon herumgesprochen hatte: Mit dieser Synode nahm sie ihren Abschied; aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen, wie sie bewegt sagte. Die letzten Jahre hätte ihr viel Freude gemacht, sie habe viel gelernt und die Begegnung mit den Menschen sehr genossen. Allerdings hätte ihr Amt auch viel Kraft gekostet. Nun beginnt sie noch einmal neu in einer Wohngemeinschaft mit ihrer Schwester in Limburg. Sie dankte allen Weggefährten und erntete am Ende ihrer kurzen Rede langen stehenden Applaus aus der Synode, der deutlich machte, wie viel Wertschätzung sie sich in den elf Jahren ihres Präsesamtes erworben hatte.

          Dekanin Dorette Seibert lud einige der Anwesenden zu Grußworten ein: Als erstes sprach ihr Vorgänger, Dekan i.R. Dr. Jürgen Sauer. Er blickte zurück auf die Anfangszeit der DSV-Vorsitzenden. Ihre Amtszeiten seien bunt gewesen wir ein Regenbogen. Sie habe sich mit Engagement, Fleiß und Zugewandtheit in die verschiedensten Themen eingearbeitet und ihre Sitzung mit Humor und dem Willen geleitet, dass alle alles Wichtige auch verstehen. Auch als Lektorin sei Sylvia Bräuning das „fröhliche Gesicht der Kirche“ gewesen.

          Armin Habermann, Leiter der Regionalverwaltung, lobte die scheidenden Präses für ihre gute Vorbereitung, ihr gutes Hinschauen und ihren Pragmatismus. Als Mann der Zahlen befinde er, dass eine Tätigkeit wie die von Sylvia Bräuning unbezahlbar sei. Man könne ihr nicht genug danken, so Habermann.

          Für den Vorstand des Beratungszentrums sprach dessen Vorsitzende Pfarrerin Kerstin Gütgemann. Sie bestätige Bräuning, dass die Belange der Klienten ihr stets am Herzen gelegen hätten, dass sie als Vorstandsmitglied stets ein offenes Ohr und ein weites Herz gehabt habe.

          Christoff Jung, Leiter der Regionalen Diakonie überbrachte neben seinen eigenen auch die Abschiedsworte der Wohnungsloseneinrichtung La Strada in Alsfeld. Diese lag der scheidenden Präses sehr am Herzen; auch die Kollekte des Synodengottesdienstes ging an diesem Tag dorthin.

          Mit einem zu Herzen gehenden und gleichzeitig sehr humorvollen Gedicht zu Ehren Sylvia Bräunings sprach Pfarrer Peter Weigle den Anwesenden aus der Seele. Viele Umarmungen und Geschenke später konnte schließlich auch Dekanin Dorette Seibert ihre wertschätzenden Dankesworte an die scheidende DSV-Vorsitzende richten und sich dem Dank und der Wertschätzung ihre Vorredner anschließen. Sie überreichte Bräuning ein eigens für sie gestaltetes Fotobuch mit weiteren Wünschen, vielen Bildern und Abschiedsworten.

          Am Ende der Synode übergab Sylvia Bräuning ihre Sitzungsglocke an ihren bisherigen Stellvertreter Martin Reibeling. Er wird bis zur nächsten Synode, auf der die Dekanatsleitung per Wahl neu besetzt wird, den DSV kommissarisch leiten.

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