Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Organist Karl Möller feiert 70 Jahre an der Angersbacher Orgel – Festgottesdienst mit Empfang

          Generationen musikalisch begleitet

          Seit 70 Jahren sitzt Karl Möller schon an der Angersbacher Orgel. Dafür dankte ihm die Gemeinde gemeinsam mit Pfarrer Michael Gütgemann, Dekanatskantorin Dr. Diana Rieger und Petra Jahnel von der Mitarbeitendenversammlung.

          Fast könnte man sagen, Karl Möller spielt schon sein Leben lang: Der Organist aus Angersbach feierte vor wenigen Tagen sein Orgeljubiläum: Seit 70 Jahren begleitet der 84-Jährige die Gemeinde beim Gesang im Gottesdienst, an hohen Feiertagen und bei vielen familiären Anlässen: Die Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und auch Beerdigungen von Generationen hat er schon musikalisch gestaltet.

          Dafür sagte ihm die Kirchengemeinde nun ein großes Dankeschön: Im Rahmen eine Festgottesdienstes in der Angersbacher Kirche Mitte September würdigten Dekanatskantorin Dr. Diana Rieger, Pfarrer Michael Gütgemann und Petra Jahnel von der Mitarbeitendenvertretung das Wirken dieses Mannes, der sich an diesem denkwürdigen Tag bespielen lassen durfte – oder musste: Während die Dekanatskantorin die Lieder der Gemeinde begleitete und zum Ein- und Ausgang spielte, zuckte es dem Musiker, der sonst seinen Platz an der Orgel hat, schon hier und da in den Fingern.

          Mit dem Thema „Dankbarkeit“ war der Gottesdienst an diesem Tag nicht nur nah am Thema des Sonntags, sondern auch nah an dem Anlass, der gefeiert wurde: Dankbar war die Gemeinde für das Wirken Karl Möllers, dankbar auch dafür, dass der Jubilar noch immer wohlauf ist und nicht an den Ruhestand denkt. „Dankbarkeit ist eine innere Haltung“, sagte Pfarrer Michael Gütgemann, der die Predigt dem angehenden Lektor Hans-Jürgen Luck überließ. „Im normalen Leben wird einem oft gar nicht bewusst, dass der Mensch überhaupt unendlich mehr viel mehr empfängt, als er gibt, und dass Dankbarkeit das Leben erst reich macht“, zitierte dieser Dietrich Bonhoeffer, auch mit Blick auf das große Jubiläum, das Karl Möller und der Gemeinde geschenkt war.

          Die Dekanatskantorin nahm bei ihrer Ansprache Anleihen bei Konfuzius: „Musik erzeugt eine Art Vergnügen, auf das die menschliche Natur nicht verzichten kann.“ Dass dieses Vergnügen auch vital halte, sehe man deutlich an Karl Möller. Sie attestierte dem Organisten eine große musikalische Liebe und Offenheit. Die Stunden, die er geübt habe, ließen sich in den sieben Jahrzehnten kaum zählen. Möllers bewundernswerte intrinsische Motivation habe besonders hochwertige Musik hervorgebracht. Besondere Freude habe sie an dem gemeinsamen CD-Projekt gehabt, das zum Jubiläum gestartet wurde, jedoch bis zur Feier noch nicht abgeschlossen war, sagte Rieger. „Es war für mich eine große Freude, mit Ihnen zu arbeiten“, wandte sie sich direkt an den Jubilar, dem sie eine Urkunde des Zentrums Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) überreichte. Auch im Namen der Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum wünschte sie ihm noch Schwung und Elan für viele weitere Jahre, die er zum Lobe Gottes und zur Freude der Menschen spielen möge.

          Pfarrer Michael Gütgemann überbrachte die Glückwünsche des Kirchenvorstandes. „Dank Ihnen können wir wieder das Danken einüben“, freute sich der Pfarrer sichtlich über den großartigen Anlass zum Danken. Die Kirchenmusik habe schon früh Möllers Leben geprägt, so Gütgemann, er habe die Herzen der Menschen mit Freude gefüllt, diese mit Musik begleitet. Die Orgelklänge hätten auch die Gemeinde geprägt, stellte der Pfarrer fest, und die Menschen verbunden. Möller kenne und umsorge seine Orgel, Leidenschaft und Sorgfalt spiegelten sich in seinem Spiel, das die Menschen begleite, inspiriere und tröste.

          Die Gemeinde unterstrich die Laudationen mit großem Applaus, bevor auch Petra Jahnel von der Mitarbeitendenvertretung das Wort ergriff: „Ganz viele Angersbacher und viele Pfarrer haben Sie in der Kirche schon erlebt“, blickte Jahnel zurück und betonte: „Ein solches Jubiläum gibt es fast nicht mehr.“

          Sichtlich bewegt von diesen Würdigungen und vielleicht auch selbst beeindruckt von der langen Zeit, die als Organist hinter ihm liegt, dankte der Jubilar für die Worte der Rednerinnen und Redner. Für sie alle und auch für die anderen Gäste nahm er sich nach der Feierstunde noch Zeit. Am kommenden Sonntag wird Karl Möller wieder in der Kirche sein. Und dann wird er wieder an seinem angestammten Platz an der Orgel sitzen.

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