Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanats Vogelsberg zu Ihnen passen. Wir sind jederzeit offen für Ihre Anregungen. Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.

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          Topf mit Kirchenmitteln ist noch gut gefüllt – Menschen können sich bei der Diakonie melden

          Finanzielle Hilfe für Menschen mit Strom- oder Energieschulden

          70 000 Euro standen aus Kirchensteuereinnahmen aufgrund der Energiepreispauschale zur Verfügung. 20 000 wurden an Menschen in finanzieller Not aufgrund der Energiekosten bereits ausgezahlt. Diakonie und Dekanat ermutigen Menschen, um Hilfe zu bitten, denn der Topf ist noch gut gefüllt.

          Seit Anfang des Jahres zahlen die Regionalen Diakonischen Werke Gelder aus den Kirchensteuereinnahmen aus, die aufgrund der Energiepreispauschale aufgelaufen sind. Dies wurde möglich, weil die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sehr schnell entschieden hatte, die Kirchensteuermehreinnahmen zu hundert Prozent an Bedürftige weiterzugeben. Auch im Vogelsberg bietet die Diakonie dies an. Nach drei Monaten Laufzeit trafen sich Fred Weißing, Leiter des Regionalen Diakonischen Werks, Michaela Schindler, Sozialpädagogin und Beraterin der Diakonie, und Dr. Dorette Seibert, Dekanin des Evangelischen Dekanats Vogelsberg, zu einem Erfahrungsaustausch und einer Bestandsaufnahme. Ihr Fazit: Von den 70 000 Euro ist noch viel Geld im Topf. Sie fordern Menschen in Notsituationen auf, sich gerne bei der Diakonie zu melden.

          Dem Vogelsberg stehen für Menschen in Not 70 000 Euro zur Verfügung. Woher genau kommt das Geld?

          Dr. Dorette Seibert: Es handelt sich hierbei um die Kirchensteuereinnahmen, die aufgrund der Energiepreispauschale aufgelaufen sind: Die EPP wurde ja versteuert. Im Vogelsberg ist dadurch eben genau dieser Betrag an Kirchensteuern angefallen, den die Kirche nicht einbehalten will, sondern zweckgebunden für Menschen, die unter den gestiegenen Energiekosten leiden, einsetzen will. Die Diakonischen Werke wurden aufgrund ihrer Expertise und ihrer Beratungsstrukturen ausgewählt, hier die verteilende Stelle zu sein.

          Wie viele Menschen haben bisher Hilfen aus dem Kirchensteuer-Topf erhalten?

          Michaela Schindler: Direkte Anfragen für Einmalzahlungen hatten wir bisher etwa von sechzig Familien. Für viele, die ihre monatlichen Zahlungen und Einkünfte knapp kalkuliert haben, bedeutet eine Erhöhung der Nebenkosten ein großes Problem. Genau da soll die Leistung aus diesem Fonds helfen.

          Wer hat insbesondere Anfragen bei Ihnen gestellt?

          Michaela Schindler: Es kamen viele Alleinstehende, Alleinerziehende und Familien mit vielen Kindern – gerade die letzten beiden Situationen bergen ohnehin Armutsrisiken und haben die Menschen angesichts der Energiepreissteigerungen oft ans Limit geführt.

          Fred Weißing: Gerade hier offenbart sich dann weiterer Beratungsbedarf: Zum einen können wir mit dem Geld aus dem Kirchensteuerfonds direkt und schnell helfen, etwa, wenn die Gefahr besteht, dass der Strom abgestellt wird oder die Nebenkosten nicht bezahlt werden können. Andererseits sehen wir ganz oft weitere Möglichkeiten der Beratung: Viele Familien können Unterhalt, Wohngeld oder Kinderzuschlag beantragen und wissen dies nicht. Unsere Hilfe soll und kann weiter über die Einmalzahlung hinausgehen.

          Das Angebot richtet sich demnach nicht nur an Menschen, die schon in den Sozialsystemen sind, sondern an solche, die bisher relativ gut ohne Unterstützung ausgekommen sind und jetzt an ihre Grenzen geraten?

          Michaela Schindler: Ganz genau – es richtet sich sogar viel eher an die anderen, da diejenigen, die bereits eine Leistung beziehen, dadurch auch für den Fall steigender Energiepreise größtenteils abgesichert sind, während es für diejenigen, die bisher knapp über die Runden kamen, jetzt sehr schwierig werden kann. Beispielsweise haben Vermieter mitunter sowohl die Miete als auch die Nebenkosten erhöht. Für viele Menschen ist das nicht mehr tragbar, wenn sie zum Beispiel hundert Euro mehr Abschlag im Monat zahlen sollen. Sie können sich an uns wenden, genauso wie Rentnerinnen und Rentner, die bisher keine Hilfe benötigt haben.

          … und wie wendet man sich an Sie?

          Michaela Schindler: Am besten telefonisch bei der Diakonie in Lauterbach oder Alsfeld. Wir arbeiten die Anfragen nach Eingang ab und vereinbaren zügig einen Beratungstermin, der meist innerhalb von vierzehn Tagen zustande kommt. In dringenden Fällen, etwa, wenn der Stromanbieter kurz davor ist, den Strom abzustellen, kümmern wir uns sofort und springen ein.

          Knapp 20 000 Euro sind bereits verausgabt, 50 000 stehen noch zur Verfügung. Es können sich demnach noch Menschen melden?

          Fred Weißing: Natürlich gibt es Richtlinien, nach denen die Gelder vergeben werden. So können hier auch nur Strom- oder andere Energiekostenschulden angeführt werden. Und es gibt pro Haushalt auch Obergrenzen. All das besprechen wir mit den Menschen persönlich. Und sollte ihr Problem über die Energiepreisproblematik hinausgehen, werden wir gerne beratend tätig.

          Dr. Dorette Seibert: Ich kann alle Menschen, die in finanzielle Not geraten sind, nur bitten, sich bei den Diakonischen Werken zu melden; es ist wirklich keine Schande. Im Gegenteil: Wir als Kirche und sicher der Großteil der Mitglieder sind froh, dass die Kirchensteuereinnahmen in diesem Fall so direkt und konkret helfen.

           

          Die Büros des Regionalen Diakonischen Werks sind wie folgt zu erreichen:

          Beratungsstelle Lauterbach: Schlitzer Str. 2 / Tel. (0 66 41) 6 46 69-0 / E-mail: beratungsstelle@diakonie-vogelsberg.de

          Beratungsstelle Alsfeld, Altenburger Str. 33 / Tel. (0 66 31) 7 20 31 / E-maill: beratungsstelle@diakonie-vogelsberg.de

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