Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Diakonisches Werk Vogelsberg verabschiedet Martina Heide-Ermel und begrüßt Fred Weißing

          Mit Respekt und Solidarität zu einer besseren Gesellschaft beitragen

          Lange mussten sie warten, die Menschen im Diakonischen Werk Vogelsberg: Die im vergangenen Jahr ausgeschiedene Leiterin Martina Heide-Ermel wartete auf ihren Abschiedsgottesdienst, die Einrichtung selbst wartete auf einen neuen Leiter, und als dieser in Person vor Fred Weißing gefunden war, warteten alle auf dessen Einführung.

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          Nun endlich war es möglich, all das gemeinsam zu begehen. In einem großen Festgottesdienst in der Lauterbacher Evangelischen Stadtkirche standen am ersten Freitag im September die Zeichen auf Abschied und Neubeginn gleichermaßen, als Dr. Dorette Seibert, Dekanin im Evangelischen Dekanat Vogelsberg, Luise Berroth, stellvertretende Dekanin, Volker Knöll, Geschäftsführer der Regionalen Diakonischen Werke (rDW) in Hessen und Nassau, Diakon Benedikt Weber, Kantorin Dr. Diana Rieger und Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks Vogelsberg für die scheidende und die neue Führungskraft zurück und nach vorn blickten, Dankbarkeit und Anerkennung zeigten, Mut und Aufbruchsstimmung verbreiteten.

          Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Berroth und der Lesung von Diakon Weber ging Dekanin Seibert auf die Aufgaben der Diakonie ein. Sie legte die biblische Geschichte der Speisung der Fünftausend zugrunde. „Es gilt zu sehen, was da ist, und was man daraus machen kann, um den Menschen das zu geben, was ihnen fehlt“, so die Dekanin. Die Diakonie sei überall dort, wo Menschen Hilfe benötigen: in der Beratung, in der praktischen und finanziellen Hilfe. Sie ermutige, gebe Kraft und sei in vielen Belangen für die verschiedensten Menschen da. „Kirche mit Hand und Fuß“ nennt das Seibert, die selbst Mitglied im Aufsichtsrat der Diakonie Hessen ist. „Die Menschen in der Diakonie bringen ihre Gaben ein, teilen ihre Berufung mit Leib und Seele, um ihr Gegenüber zu stärken“, lobte Seibert das Tun der Mitarbeitenden und der Leitungspersonen. „Wenn Menschen Gutes tun, entsteht eine Dynamik“ so die Dekanin. Hilfe schaffe Mut und Vertrauen und daraus könnten Wege entstehen. „Sie teilen mit vollen Händen aus, was Gott uns anvertraut hat, und viele Menschen im Vogelsberg profitieren davon.“

          Zur Verabschiedung von Martina Heide-Ermel, die von 2012 bis 2020 die Leitung des Regionalen Diakonischen Werks innehatte, sprach ebenfalls die Dekanin: Heide-Ermel sei eine Kirchenfrau durch und durch, und nie habe sie den Glauben daran verloren, dass ihr großer Abschiedsgottesdienst noch kommen würde. Diakonin, Prädikantin, Leiterin des DW, Geschäftsführerin des Betreuungsvereins – ihr ganzes berufliches Leben habe sie der Diakonie gewidmet und auch in ihrem neuen beruflichen Umfeld sei sie dem diakonischen Gedanken treu geblieben. Sie habe mit Haupt- und Ehrenamtlichen gleichermaßen gearbeitet, in verschiedenen Gremien ihre Stimme für die Anliegen der Diakonie erhoben und mit viel Energie und Lebensfreude viel bewegt und vorangebracht. Martine Heide-Ermel selbst sagte, ihr Ziel sei es stets, die Welt positiver zu gestalten und heller zu machen.

          Die Einführung von Heide-Ermels Nachfolger Fred Weißing übernahm Volker Knöll. Der Geschäftsführer der rDW blickte mit Weißing, der vor wenigen Tagen auch sein 30-jähriges Berufsjubiläum feiern konnte, auf einen reich gefüllten Berufsweg im DW zurück, dessen stellvertretende Leitung Weißing in Alsfeld seit 1996 innehatte. Knöll zeigte sich erfreut, dass Weißing den Schritt vom kommissarischen Leiter nach dem Weggang Heide-Ermels zur Übernahmen der Leitungsverantwortung gegangen ist. Er bringe Spaß an der Arbeit mit, Bodenhaftung und einen großen Bezug zu den Menschen, die die Hilfe benötigen. „Diakonie“; so Knöll, „ist das mildtätige Gesicht der Kirche.“ In ihren Dienst stellte er Fred Weißing, und nicht nur dieser musste diesem Akt zustimmen, sondern auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er wolle „christliche Nächstenliebe erfahrbar machen“, sagte Weißing in seiner kurzen Ansprache, „für Menschen da sein, auf Menschen achtgeben und mit Respekt und Solidarität zu einer besseren Gesellschaft beitragen.“ Den Vogelsberg sieht Weißing hierfür gut aufgestellt, denn es gebe viele engagierte Menschen und funktionierende Netzwerke.

          Mit Fürbitten drückten die Mitarbeitenden des DW ihre Wünsche und Dankesworte aus, bevor es nach dem Gottesdienst zu einer kleinen Feierstunde ins Hohhaus-Museum ging. Im Rokokkosaal traten eine ganze Reihe Redner ans Pult, um Martina Heide-Ermels Verdienste zu würdigen und Fred Weißing viel Erfolg für die Zukunft zu wünschen.

          Für den Verwaltungsrat des Diakonischen Werks Vogelsberg sprach zuerst dessen Vorsitzende Pfarrerin Luise Berroth. Heide-Ermel sei das Gesicht der Diakonie im Vogelsberg gewesen, mit Herzblut und Herzlichkeit habe sie Gutes bewirkt und ihre vielfältigen Begabungen eingebracht. An Fred Weißing gerichtet, sagte Berroth, dieser sei „ein alter Hase im DW“. Seine Freundlichkeit und Besonnenheit, seine Sorgfalt und die reiche Erfahrung in Praxis und Organisation, seine Kenntnis der Region und der Netzwerke könnten ihn gut zum neuen Gesicht der Diakonie machen.

          Martin Reibeling, stellvertretender Präses des Evangelischen Dekanats Vogelsberg, würdigte die lange Tradition kirchlichen Engagements im Vogelberg. „Glaube und Liebe gehören zusammen“, so Reibeling, der sowohl für die scheidende als auch die neue Leitung die besten Wünschen mitgebracht hatte.

          Für das Gremium aller Leitungspersonen der Regionalen Diakonischen Werke in Hessen und Nassau trat Wilfried Kehr, Leiter des rDW Westerwald, an das Rednerpult. Er hatte Engel des Abschieds und des Aufbruchs mitgebracht – symbolisch und inhaltlich Träger von Dank und Erinnerung, Hoffnung, Mut und Neubeginn. „Ihre Begeisterung, Spontaneität und Ihre Energie haben gutgetan, angesteckt und viel bewirkt“, wandte Kehr sich an Heide Ermel. An Fred Weißing gewandt, sagte er, das Gremium freue sich auf die Zusammenarbeit mit einem Mann seiner Qualität. Weißing könne dazubeitragen, die Kirche mutiger und die Diakonie spiritueller zu gestalten.

          Tobias Hoffmann, Geschäftsführer des Hauses am Kirschberg in Lauterbach, sprach für die AG der freien Träger im Bereich Jugendhilfe. Er hatte als Symbol für diesen Tag eine Schlüssel gewählt: Dinge aufschließen wie das Sozialraumkonzept in der Dienstzeit von Heide-Ermel fiel ihm dazu ein, auch Türen und Erfahrungen öffnen, wie dies für Fred Weißing zutreffe. Er wünschte beiden Geehrten für ihr Tun Vorsicht und Weitblick gleichermaßen.

          Für den angegliederten Betreuungsverein sprach dessen stellvertretender Vorsitzender, Pfarrer i.R. Manfed Hofmann. Es habe schwere, und nicht immer vorhersehbare, Entscheidungen gegeben, wandte er sich rückblickend an Heide-Ermel. „Der Ball saust mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft“, skizzierte Hofmann den permanenten Wandel, mit dem Heide-Ermel stets gut in Bewegung war. Mit deren langjährigem Stellvertreter und jetzigem neuen Leiter Fred Weißing hoffe er – nachdem man bereits Jahre lang gut zusammengearbeitet hat - weiterhin auf eine gute Kooperation.

          Für die Mitarbeitendenvertretung überbrachte der MAV-Vorsitzende Benedict Weber die herzlichsten Glück- und Segenswünsche an die beiden Leitungspersonen, bevor diese zum Abschied selbst noch einmal an das Pult traten.

          Martine Heide-Ermel nutzte diesen Moment für einen Rückblick auf ein reichhaltiges, gut gefülltes knappes Jahrzehnt, das sie im rDW Vogelsberg war. Sie habe viel bewirken und in die Wege leiten können, sagte sie, und wandte sich voller Dankbarkeit und Wertschätzung auch an ihre ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihrem Nachfolger Fred Weißing übereichte sie eine Schatzkäste mit notwendigen Dingen: Nervennahrung, ein großes Herz, Gelassenheit und ein Telefonjoker waren darin.

          „Dieser Tag zeigt, dass es möglich ist, aus einer Situation das Beste zu machen“; so Fred Weißing in seinen abschließenden Worten. Er meinte damit zum einen die vakante Leitungsfunktion, deren Übernahme er zunächst nicht angestrebt hatte, zum anderen auch den Gottesdienst und die Feier unter Pandemiebedingungen. Er dankte allen Weggefährten und insbesondere seiner Vorgängerin für ein „gutbestelltes Haus“. In die Zukunft blickend, prognostizierte er: „Die Krisendichte wird nicht geringer und die Mitarbeitenden der Diakonie werden sich den Herausforderungen stellen müssen. Wir werden weiterhin unseren Arbeit in den Dienst der Menschen stellen.“

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