Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          500 Jahre Wormser Reichstag

          Alsfeld und noch 5 Tage bis Worms: Luther auf dem Weg zum Reichstag

          EKHN/Neumeier500 Jahre Wormser Reichstag: Bald ist es soweit500 Jahre Wormser Reichstag: Bald ist es soweit

          Martin Luther ist unter die Video-Blogger gegangen. Hier seinen Weg zum Reichstag nach Worms bis zum 17. April virtuell mitverfolgen. Das geht im 21. Jahrhundert mulitmedial, modern und munter bei der Aktion #IchLuther. In der Hauptrolle: Theologe Kristian Goletz.

           

          Heute haben wir Alsfeld erreicht. Eine Stadt, mit der ich mich besonders verbunden fühle. Warum? Das will ich euch sagen: Mein erster Doktorand, den ich als Professor hatte, der kam aus Alsfeld: Tilemann Schnabel. Ein echt kluger Kopf.

          1515 war das. Vor sechs Jahren. Und irgendwie war seine Promotion für mich schon was Besonderes. Schließlich habe ich ihn zum Doktor gemacht. Er ist quasi meine Kreatur. Denn es heißt ja so schön: „Ein Doktor macht den anderen.“

           Je älter ich werde, desto mehr frage ich mich: Geht es nicht bei allem, was wir tun, auch immer darum zu fragen „Was gebe ich weiter? Wie multipliziere ich meine Ideen und Erkenntnisse? Wie kann ich meinen Traum von einer befreiten Kirche weitergeben?“ Darüber werde ich mir auf der Reise mal ein paar Gedanken machen.

          Bis dahin: Gott mit dir. Und: Lang lebe die Reformation!      

          In der Hauptrolle: Kristian Goletz 

           

          Hintergrund: Luther und Alsfeld  

          Der Alsfelder Tilemann Schnabel war der erste Doktorand des Wittenberger Theologieprofessors Martin Luther. Im Jahr 1515 wurde Schnabel die Doktorwürde verliehen. Luther schrieb später an Kurfürst Friedrich, Schnabel sei „die erste Creatur, die ich geschaffen habe, da ein junger Doktor den anderen macht“. 1526 wurde der etwa 50jährige Dr. Schnabel Pfarrer in Alsfeld und damit wohl der erste Pfarrer in Hessen, der einen Doktortitel trug. Er gehörte zu den Mitverfassern der „Ziegenhainer Zuchtordnung“ und war damit einer der Erfinder der heutigen Konfirmation. Der hessische Landgraf Philipp war sehr darauf bedacht, in der Landgrafschaft Hessen den Religionsfrieden zu wahren. Es gab heftige Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Strömungen der Reformation. Die sog. „Täufer“ waren der Meinung, erst komme der Glaube, dann die Taufe. Daher könnten nur Erwachsene getauft werden. Die eher klassisch orientierten Reformatoren wollten an der Säuglingstaufe festhalten. Ein Kompromiss schien ausgeschlossen.

          Auf Bitten Philipps kam der Elsässer Martin Bucer nach Ziegenhain und brachte einen Vorschlag mit: Die Säuglingstaufe wird beibehalten, die Heranwachsenden besuchen einen Katechismusunterricht. Ihnen werden also Glaubensinhalte beigebracht. Am Ende dieses Unterrichts steht dann ein symbolisches „Ja“ zur Taufe. Luther erinnerte diese Idee zu sehr an die katholische Firmung, daher lehnte er sie ab. Es war ihm aber dennoch immer das zentrale Anliegen, den Glauben und die Inhalte weiterzugeben. Und das glückte. Die Druckerpressen waren beständig im Gange und Luthers Schriften wurden weit verbreitet. Auch auf einer anderen Ebene gelang die Weitergabe von Wissen. Luthers erster Doktorand Tilemann Schnabel nahm am 17. August 1553 die erste theologische Doktorpromotion an der Universität Marburg vor. 

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