Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Sonntagsgedanken - Auf ein Wort

          Alles wirkliche Leben ist Begegnung.

          Dieser Satz begegnet mir immer wieder – im wahrsten Sinne des Wortes. Er stammt von dem jüdischen Philosophen Martin Buber, der ebenfalls gesagt haben soll: „Ich habe keine Lehre, ich führe ein Gespräch.“

           

          Dieser Satz begegnet mir immer wieder – im wahrsten Sinne des Wortes.

          Er stammt von dem jüdischen Philosophen Martin Buber, der ebenfalls gesagt haben soll: „Ich habe keine Lehre, ich führe ein Gespräch.“

          Um ein Gespräch zwischen zwei Frauen und die damit verbundene Begegnung geht es mir heute bei meinen Sonntagsgedanken.

          Vielleicht kennen Sie die Geschichte von Maria und Elisabeth, die auf wundersame Weise erfahren, dass sie schwanger sind. Die eine, Maria, viel zu jung und dazu auch noch unverheiratet. Die andere, Elisabeth, eigentlich längst zu alt für ein erstes Kind.

          Diese beiden Frauen treffen sich.

          Als wollten sie sich gegenseitig ermutigen und unterstützen, staunen und sich freuen, entgegen aller Regeln der Vernunft und gegen das Gerede der Leute.

          Elisabeth freut sich so sehr über den Besuch von Maria, dass das Kind in ihrem Leib vor Freude einen Sprung macht – nachzulesen im 1.Kapitel des Lukasevangeliums.

          Erfüllt von dieser Freude und noch dazu vom Heiligen Geist stimmt Elisabeth eine feierliche Begrüßung an: „Gesegnet bist du unter den Frauen! …“ und Maria antwortet ihr mit einem wunderschönen Gebet, dem Magnifikat. „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist freut sich über Gott, meinen Heiland.“

          Ich bin immer wieder fasziniert von dieser Begegnung.

          Diese Geschichte hat bei aller religiösen und heilsgeschichtlichen Bedeutung eine zutiefst menschliche Ausstrahlung.

          Zwei Frauen begegnen sich und spüren diese Begegnung tief in ihrem Innern.

          Sie nehmen sich Zeit für diese Begegnung und sie finden die angemessenen Worte, das auszudrücken, was sie in diesem Glücksmoment empfinden.

          Ihnen gehen Worte über die Lippen, die als Gebete auch heute immer noch lebendig sind und von vielen Menschen Tag für Tag nachgesprochen werden, im Geist dieser Begegnung, in der sie zum ersten Mal gesprochen wurden.

          Ich wünsche uns allen immer wieder Gelegenheiten für echte und ehrliche Begegnungen.

          Ich wünsche uns, dass es Menschen gibt, die sich freuen, wenn sie uns sehen und die – trotz Mundschutz und Abstandsregeln – das auch zum Ausdruck bringen können.

          Eine Bekannte sagte mir neulich: „Wir müssen wieder lernen, mit den Augen zu sprechen.“

          Mit den Augen und mit dem Herzen.

          Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, und natürlich mir selbst Begegnungen, die unser Herz berühren.

           

          Hedwig Kluth

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